Herbst-Anemonen: Eleganter Blütenschmuck (2024)

Inhaltsverzeichnis

Herbst-Anemonen

Herkunft

Aussehen und Wuchs

Standort und Boden

Herkunft

Die Herbst-Anemonen sind Teil der Gattung der Anemonen (Anemone). Es handelt sich dabei aber nicht um eine einzige Art, sondern um eine Gruppe von Stauden. Wie alle Anemonen sind auch sie Hahnenfußgwächse (Ranunculacea). Vor über hundert Jahren waren in den Gärtnereien nur die Wildarten der zu den Herbst-Anemonen gehörenden Anemone hupehensis var. japonica, A. tomentosa und A. japonica erhältlich. Heute sind durch Kreuzung der drei Wildarten zahlreiche neue Sorten entstanden.

Aussehen und Wuchs

Als im 19. Jahrhundert die ersten Herbst-Anemonen aus dem fernen Japan und China mit nach Europa gebracht wurden, begann der Siegeszug einer robusten und pflegeleichten Staude, die heute kaum noch aus dem spätsommerlichen und herbstlichen Garten wegzudenken ist. Denn wenn viele andere Stauden im Beet langsam verblühen, hat die zarte Schönheit mit den filigranen Blüten ihren großen Auftritt. Früh blühende Sorten öffnen bereits im Juli ihre Knospen, während die späteren teilweise erst im September beginnen, dann aber bis in den Oktober Farbe in den Garten bringen. Herbst-Anemonen blühen von einfach bis gefüllt, von Reinweiß über Zartrosa bis hin zu kräftigem Pink und Karminrot. Zu den ältesten und bewährtesten Sorten gehören dabei die weiß blühende, halb gefüllte ‘Honorine Jobert’ und die einfache, rosafarbene ‘Robustissima’. Je nach Art und Sorte werden sie zwischen 60 und 160 Zentimeter groß. Das Laub ist dreitilig gefiedert und leicht behaart.

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Japanische Herbst-Anemone ‘Honorine Jobert’

Standort und Boden

Alle Arten der Herbst-Anemone gedeihen in der Sonne oder im lichten Schatten am besten. Wichtig bei der Auswahl des richtigen Pflanzplatzes ist zudem, dass die Sonne nicht ausschließlich von einer Seite kommt, da die Pflanze, insbesondere die Blüten, ansonsten nur in diese Richtung wächst. Generell gilt: Je heller der Standort, desto wuchs- und blühfreudiger sind Anemonen, und je feuchter er ist, desto mehr Sonne vertragen die Pflanzen.

Rosa- und pinkfarbene Sorten sind etwas anspruchsloser als weiße. Damit die Anemonen gut versorgt sind, muss der Boden reich an Humus und Nährstoffen sein. Dabei sollte die Erde vor allem im Sommer mäßig feucht gehalten werden, denn Anemonen vertragen weder Trockenheit noch Staunässe.

Verwendung

Herbst-Anemonen lassen sich mit zahlreichen Stauden, Gehölzen oder Gräsern kombinieren. Für eine herrliche Rabattenpflanzung eignen sich als Beetpartner zum Beispiel Silberkerzen (Cimicifuga), Prachtspieren (Astilben), Fetthennen (Sedum telephium) und Funkien (Hosta-Arten). Eine malerische Atmosphäre im Garten entsteht, wenn Sie Gehölze mit roter Herbstfärbung wie den Eisenhutblättrigen Japan-Ahorn (Acer japonicum ‘Aconitifolium’) oder die Korkspindel (Euonymus alatus) zusammen mit ein paar Herbst-Anemonen pflanzen. Auch mit attraktiven Gräsern kann man interessante Pflanzkombinationen kreieren. Hierfür eignen sich beispielsweise Chinaschilf (Miscanthus sinensis), Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) oder das aparte Plattährengras (Chasmanthium latifolium). Die strahlend weiße Herbst-Anemone lässt sich beispielsweise gut mit dem leuchtend rot gefärbten Laub der Azalee kombinieren. Ein feines blütenreiches Netz bildet das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis), das seine Blüten und Stängeln um die Anemone windet.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Pflanzpartner unterschiedliche Blütezeiten haben. Dies sorgt dafür, dass die Blumen bereits im Frühjahr anfangen zu blühen und das Beet bis in den späten Herbst dauerhaft in verschiedenen Farben strahlt.

Bildergalerie: Beetideen mit Herbst-Anemonen

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Pinkfarbene Herbst-Anemonen in gemischten Rabatten mit Fetthennen (Sedum) – ein tolles Herbstbeet

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Kräftige Farben erzeugen starke Kontraste: Durch das Zusammenspiel von Sonnenhut (Rudbeckia) und pinken Herbst-Anemonen entsteht ein knalliges Beet mit hoher Fernwirkung

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Neben kontrastreichen Herbstbeeten entfalten auch harmonische Farbkombinationen eine tolle Wirkung. Die japanische Herbst-Anemone kann beispielsweise gut mit einem rotblättrigem Perückenstrauch (Cotinus coggygria) gepflanzt werden

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Ein farbenfrohes Staudenbeet kann auch mit weißen Herbst-Anemonen in Kombination mit verschiedenen farbigen Dahlien entstehen

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Rosafarbene Herbst-Anemonen passen sehr gut zu dem kräftigen Rot des Fuchsschwanzes (Amaranthus), auch Amarant genannt

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Herbst-Anemone pflanzen und pflegen

Die beste Pflanzzeit für den Spätsommerblüher ist im Frühjahr. Da die prächtigen Blüten auf sehr dünnen Stängeln sitzen und einige Sorten bis zu 1,60 Meter hoch werden können, empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Staudenring zu stützen. So wird die Pflanze bei Regen nicht heruntergedrückt. Einmal richtig angewachsen, ist die Herbst-Anemone fast unverwüstlich und breitet sich über ihre langen, dünnen Wurzeln rasch im Beet aus. Räumt man ihr den nötigen Platz ein, dankt die liebenswerte Staude das mit reicher Blüte.

Anemonen sind zwar langlebig, neigen mit der Zeit aber dazu, sich stark auszubreiten. Um sie zu verkleinern und gleichzeitig Nachwuchs zu erhalten, kann sie im Frühjahr geteilt werden. So hat die Pflanze über den Sommer hinweg ausreichend Zeit, um neue Wurzeln auszubilden, und blüht bereits im selben Jahr wieder. So geht’s: Ballen großzügig mit dem Spaten ausstechen, zerteilen, Einzelteile wieder einpflanzen und wässern. Teilen sollten Sie Ihre Herbst-Anemonen auch, wenn Sie sie umpflanzen wollen, da sie ansonsten nicht richtig anwachsen und kümmern. Um eine Selbstaussaat zu verhindern, können Sie nach der Blüte die Herbst-Anemone schneiden.

Herbst-Anemonen vermehren

Sobald Herbst-Anemonen verblüht sind, bilden die Stauden markante Samenstände aus, die mit ihren weißen Flaumbüscheln noch bis lange in den Spätherbst hinein schön anzuschauen sind. In den Büscheln befinden sich kleine schwarze Samen, die sich ganz einfach aussäen lassen. Allerdings kann es passieren, dass der Nachwuchs dann nicht die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze hat. Wer sortenechte Pflanzen erhalten möchte, schneidet deshalb im Herbst Schnittlinge aus den langen Ausläufern. Hierzu einfach die Wurzeln freilegen, in drei bis fünf Zentimeter lange Stücke schneiden, senkrecht stecken, etwa zwei Zentimeter hoch mit Erde bedecken und angießen.

Winterschutz

Die aus Asien stammende Staude ist gut eingewachsen vollkommen winterhart, bis dahin kann es aber ein bis zwei Jahre dauern. Deshalb sollte sie in den ersten Wintern – insbesondere bei einer Herbstpflanzung – mit einer Decke aus Reisig oder Laub geschützt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Herbst-Anemonen sind nahezu resistent gegen Krankheiten. Ein Befall mit Blattläusen kann allerdings dazu führen, dass Rußtau entsteht. Diesen erkennen Sie in Form von schwarz gefärbten Blättern. Falls Sie die Blattläuse nicht rechtzeitig entfernen können, sollten die betroffenen, schwarz gefleckten Blätter der Herbst-Anemone zurückgeschnitten werden. Auch Mehltau und Nematoden können gelegentlich vorkommen. Wässrig, gelbliche Flecken auf den Blättern deuten auf einen Befall durch Blattälchen hin. Befallene Pflanzen sollten Sie entsorgen und bei der Neupflanzung von Herbst-Anemonen den Standort wechseln. Werden die Blätter gelb, ist dies allerdings nicht auf einen Schädlings- oder Krankheitsbefall zurückzuführen, sondern auf einen zu alkalischen Boden.

Empfehlenswerte Sorten

Herbst-Anemonen sind inzwischen in den verschiedensten Formen, Farben und Größen erhältlich. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, möchte Ihnen das MEIN SCHÖNER GARTEN-Team vier Sorten vorstellen, die besonders empfehlenswert sind.

‘Serenade’ (Anemone tomentosa)

Eine starkwüchsige Herbst-Anemone, die 1960 gezüchtet wurde und bis zu 1,50 Meter hoch werden kann. Sie ist anspruchslos und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Plätzen auf fast allen Böden. Ihre altrosafarbenen Blüten werden rund sechs Zentimeter groß und haben ein schönes, gelbes Staubgefäß.

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Herbst-Anemone ‘Serenade’ (Anemone tomentosa)

‘Pamina’ (A.-Japonica-Hybride)

‘Pamina’ ist eine besonders reich-blühende Herbst-Anemone. Sie bildet kräftig leuchtende, halb gefüllte, dunkelrosa Blüten mit kräftig gelben Staubgefäßen. Diese werden bis zu fünf Zentimeter groß. ‘Panima’ wächst sehr kompakt und wird zwischen 60 und 90 Zentimeter hoch.

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Herbst-Anemone ‘Pamina’ (A.-Japonica-Hybride)

‘Wirbelwind’ (A.-Japonica-Hybride)

Die Herbst-Anemone ‘Wirbelwind’ zeichnet sich durch ihre propellerartig verdrehten, reinweißen Blüten aus. Diese werden rund sechs Zentimeter groß und haben bis zu 25 schmale, leicht gerollte Pentalen. Die Blütenblätter des äußeren Kranzes sind hierbei oft grünlich gefärbt. ‘Wirbelwind’ erreicht eine Höhe zwischen 80 und 120 Zentimetern. Die Blütezeit erstreckt sich von Anfang September und bis Ende Oktober.

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Herbst-Anemone ‘Wirbelwind’

‘Praecox’ (A. hupehensis)

Die Herbst-Anemone ‘Praecox’ ist eine besonders frühblühende Sorte, die bereits im Juli ihre Blütenpracht zeigt. Sie wird bis zu 80 Zentimeter hoch und wurde wegen ihrer Blühfreude in der Staudensichtung mit "ausgezeichnet" bewertet. Ihre rosafarbene Blüten erreichen einen Durchmesser von rund sechs Zentimetern, bilden meist fünf Petalen (seltener bis zu acht).

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Herbst-Anemone ’Praecox' (A. hupehensis)

Staudenbeete gestalten: Tipps im Podcast

Ein Staudenbeet kann eine echte Zierde sein – und ein großes Ärgernis. Studiogast Katrin Iskam klärt im Gespräch mit Karina Dinser-Nennstiel, welche Vorbereitungen man bei der Anlage eines Staudenbeets treffen sollte, wie sich Bodenbeschaffenheit und Standort auf die unterschiedlichen Stauden auswirken und wie man die richtigen Pflanzen wählt, um eine ganzjährig blühende Rabatte zu gestalten. Noch mehr Tipps und Tricks rund um Staudenbeete hören Sie hier in "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast".

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